GLAUBEN – auf die Wahrheit Gottes stellen
Was bedeutet Glaube eigentlich? Was versteht Gott darunter bzw. was ist mit dem Begriff in der Bibel genau gemeint?
Im Hebräerbrief, Kapitel 10 und 11, steht: „Mein Gerechter aber wird aus Glauben leben. …… Wir aber sind nicht von denen, die zurückweichen zum Verderben, sondern von denen, die glauben zur Gewinnung des Lebens. Der Glaube aber ist eine Wirklichkeit dessen, was man hofft, ein Überzeugtsein von Dingen, die man nicht sieht.“
Das heißt also, der Glaube ist das, wovon ich überzeugt bin, selbst wenn ich es nicht „sehe“. Nicht sehen bedeutet, ich kann es nicht mit meinem Fleisch, dem Körperlichen, überprüfen. Außerdem steht dort, dass der Glaube eine Wirklichkeit ist.
Ich verstehe das folgendermaßen. Der Glaube ist eine Entscheidung dafür, eine bestimmte Sichtweise als Wahrheit anzunehmen.
Die Wahrheit selbst ist etwas Absolutes, dass niemand verändern kann.
Wenn ich etwas glaube, hat das immer mit der Entscheidung zu tun, etwas als Wahrheit anzunehmen. Ich lege bewusst oder unbewusst fest, was meine Sicht der Dinge ist, worauf ich vertraue und nach welchem Maßstab ich handle bzw. entscheide.
Wir lernen in unserem Leben, das als wahr zu nehmen, was wir sehen und erfahren.
Was ich lange nicht verstanden habe ist, dass Gottes Wort über dem steht, was ich als Wahrheit in der Welt sehe oder erlebe, selbst wenn es sich widersprüchlich anfühlt. Gott lädt uns ein, dass wir sein Wort, seine Taten, ja ihn selbst, als Wahrheit über unserem Leben anerkennen.
Die Wahrheit ist so genial, weil sie eben wahr ist, unveränderlich. Gott ist Liebe! Aber erst durch den Glauben, also die Entscheidung an diese Wahrheit, wird diese für uns greifbar. Die beste Wahrheit bringt uns nichts, wenn wir uns nicht darauf einlassen.
Warum wirkt es so, als wäre der Glaube etwas so Ungewisses? Man sagt umgangssprachlich, Glauben heißt, nicht wissen.
Ich würde sagen Glauben ist weit mehr als Wissen, nämlich unerschütterliche Überzeugung. In Korinther 13 steht, dass Glauben immer Bestand haben wird. Warum ist selbst nach dieser Welt Glauben immer noch notwendig?
Da Gott immer unbegreiflich für uns bleiben wird, da wir „nur“ Geschöpfe sind, können wir nur die Entscheidung treffen ihm zu vertrauen und uns von ihm überzeugen zu lassen, dass seine Worte Wahrheit sind. Er wird uns die Wahrheit, ihn selbst und vor allem seine bedingungslose Liebe, nie „beweisen“ können, da wir freie Geschöpfe sind.
Er könnte uns zwingen zu glauben, aber die Liebe geht mit einem freien Willen einher.
Unser Problem, Gott als Wahrheit anzuerkennen, kommt im letzten wieder aus der Selbstsucht heraus. Wir wollen Gott sein und das Maß für Wahrheit selbst festlegen und alles entscheiden, begreifen, verstehen usw.
Spannend ist, dass jeder Mensch sowieso immer irgendetwas glaubt bzw. von etwas überzeugt ist. Vielleicht etwas zu philosophisch, aber im letzten ist alles Wissen ein als-wahr- nehmen, man kann sich selbst fast nichts wirklich beweisen. Eben auch in der Wissenschaft trifft man immer Annahmen, bevor man etwas beweist. Also schenkt man etwas Glauben, ohne einen Beweis dafür zu haben.
Also ist es unsere Entscheidung, an etwas zu glauben. So ist es auch eine Entscheidung, Gott zu glauben, dass er uns liebt. Jesu Werk am Kreuz Glauben zu schenken, ihn anzunehmen und darauf zu vertrauen, dass er keine Hintergedanken hat, sondern es absolut gut mit uns meint.
Wovon wir wirklich überzeugt sind, was wir wirklich im Herzen glauben, zeigen die Entscheidungen in unserem Leben. Je nachdem von was wir überzeugt sind, ob von Gottes Wahrheit über uns oder einer anderen Wahrheit (Lüge), zeigt sich das in unserem täglichen Leben.
Der Glaube, den wir haben, definiert im Grunde unsere Identität, wie wir uns sehen, im Licht der Wahrheit oder der Lüge. Wenn wir Jesus nachfolgen wollen, müssen wir uns entscheiden, ihm mehr Glauben zu schenken als den Dingen rund um uns herum.
Mein Leben zeugt von dem, was meine Überzeugungen sind.
Wenn ich mich beispielsweise auf einen Sessel setze, dann überprüfe ich normalerweise nicht, ob mich der Sessel trägt. Ich vertraue darauf und setze mich einfach nieder.
Das zeigt, was ich glaube und im Geistigen ist es ebenso.
Wenn ich bete, dann bewirkt mein Glauben das was ich gebetet habe und nicht mein Sprechen. Mein Gebet bewirkt nicht, dass sich der Berg bewegt, sondern mein Glaube daran (Mt. 17,20). Wenn ich mit dem was ich in meinem Leben sehe nicht einverstanden bin, dann ist der Weg zur Veränderung, mein Bild auf die Wahrheit, also meinen Glauben an Gott verändern zu lassen.
Im nächsten Beitrag werde ich nochmal darauf eingehen, wie wir uns auf die Wahrheit stellen und wie sehr die Liebe damit verbunden ist. Vor allem wie die Beziehung zum Vater, zu Jesus und zum Heiligen Geist der Weg ist, um Veränderung zu erleben.
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